Waldzustand

Borkenkäfer

Der Borkenkäfer ist einer der gefährlichsten Schädlinge in der Fortwirtschaft. Es gibt viele verschiedene Arten von Borkenkäfern – besonders relevant sind der Buchdrucker und der Kupferstecher.
Fliegt ein Buchdrucker eine alte Fichte an, so versucht diese durch Harzproduktion den Schädling abzuwehren. Einzelne Käfer können so abgewehrt werden. Allerdings stoßen die Buchdrucker, sobald sie eine Fichte gefunden haben, Botenstoffe aus, um Artgenossen zu informieren. Daraufhin kommen viele weitere Käfer. Werden es zu viele Käfer, kann die Fichte nicht genügend Harz produzieren und sie verdurstet. Gerade in Zeiten von Trockenheit und Dürre verfügen die Fichten über wenig Wasser und können daher weniger Harz produzieren. Die Fichten sind in trockenen Jahren geschwächt, wodurch die Borkenkäfer-Population begünstigt wird.

Eine Gefahr der Borkenkäfer liegt in ihrem enormen Vermehrungspotential. Ein (!) Weibchen kann über mehrere Generationen hinweg innerhalb eines Jahres bis zu 200.000 Nachkommen zeugen. Wird ein von Käfern befallener Baum übersehen, kann dies zu potenziellen 1,5 Milliarden Käfern im Folgejahr führen. Gerade im fortschreitenden Klimawandel sind dem Borkenkäfer gute Bedingungen gegeben, sich zu vermehren und gegen eine Massenpopulation von Borkenkäfern kommen selbst gesunde Fichten nicht an.

Es ist also wichtig, Borkenkäferbefall frühzeitig zu erkennen, um Folgeschäden zu vermeiden. So weisen braunes Bohrmehl auf der Rinde, aber auch Harztropfen und Harzfluss am Stamm auf den Borkenkäfer hin. Ein weiteres Merkmal sind die charakteristischen Fraßbilder unter der Rinde. Gerade an aufgerissenen Bestandsflächen und in Bereichen, wo der Käfer bereits in den Vorjahren war, sollten die Bäume verstärkt kontrolliert werden. Generell ist es sinnvoll, eine Befallskarte anzulegen, um ein effektives Borkenkäfermanagement zu betreiben.

Sollten Bäume dennoch befallen sein, müssen sie abtransportiert werden. Nicht nur befallene Bäume, sondern auch bruttaugliches Holz. Der gesamte Kampf gegen den Borkenkäfer ist also sehr ressourcenintensiv. Es braucht viel Zeit und Geld, um alle Maßnahmen umzusetzen. Unternehmen wir aber nichts gegen den Borkenkäfer, wird das verheerende Folgen für den Forst haben. Regio Baum verteilt 100% seiner Spendengelder an regionale Forstbetriebsgemeinschaften, in denen auch viele kleine private Waldbesitzer vertreten sind. Mit diesen Geldern können Waldbesitzer dann Maßnahmen gegen den Borkenkäfer und für einen intakten Wald finanzieren.

Quelle: Forstpraxis, 2019; ForstBW Info, 2016

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Regio Baum verfolgt die Vision, das Problem des Waldsterbens in Deutschland direkt zu adressieren und aktiv dagegen anzukämpfen.

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